Zacharias, der Mann von Elisabeth, sang ein Loblied. Denn seine Frau hatte gerade einen Sohn geboren. Sie nannten ihn Johannes. Später würde er Jesus taufen.

„Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es scheine denen, die sitzen in der Finsternis und im Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“ (Lukas 1,78-79)

  • Erste Szene: Maria war schwanger  Sie wurde in einer Erscheinung vom Engel Gabriel benachrichtigt, dass sie einen Sohn gebären würde und dass dieser Sohn Gottes Sohn sei.
    Ja klar, wenn´s weiter nichts ist (..). Was sollte das heißen? Und wie konnte das sein? Sie erschreckte sich total über diese Nachricht. Und sie verstand sie nicht. Was passierte da mit ihr?Allein würde sie verrückt werden. Also fasste sie einen Entschluss. Sie brauchte dringend ein vertrauliches Gespräch unter Frauen. Sie ging daraufhin über´s Gebirge zu einer Stadt in Juda und besuchte ihre verwandte Elisabeth und ihren Mann Zacharias. Elisabeth war schon älter. Trotzdem war sie schwanger geworden, obwohl sie dachte unfruchtbar zu sein. Für Elisabeth und  ihren Ehemann Zacharias war ihre Schwangerschaft wunderbar und verwirrend zugleich. Genauso ging es Maria. Die beiden Frauen nahmen sich zur Begrüßung in die Arme, befühlten den gerundeten Bauch der anderen, redeten miteinander, dankten Gott und lachten. Durch die Begegnung  und das Gespräch der beiden wurde für sie beide die Schwangerschaft real. Begreifbar im wahrsten Sinne des Wortes. So konnte Maria ihren berühmten Lobgesang singen, das Magnificat:„Meine Seele erhebt den Herrn und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes. Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen…“ (Lukas 1, 46-55)

    Mit dem Magnificat wurde ihre Schwangerschaft aussprechbar und konkret – für sie selbst und für alle anderen. Der Liedtext zeigt noch heute, wie unerhört das eigentlich war: Eine einfache Magd sollte Gottes Sohn gebären. Was für eine Ohrfeige für jeden Kaiser und Statthalter! Gottes Macht kam nicht von oben, sondern von unten.
  • Zweite Szene: Maria blieb drei Monate bei Elisabeth und Zacharias. Sie erlebte die Geburt von Elisabeths Sohn. Er wurde Johannes genannt. So hatte es der Engel Gabriel dem Zacharias vor der Schangerschaft aufgetragen. Johannes sollte er heißen. Und dieses Kind sei vom Heiligen Geist beauftragt. Johannes werde den Menschen von Gottes Sohn erzählen. Das alles klang schwer verständlich und wunderlich für Zacharias. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Aufgrund seines Zögerns wurde er stumm. Er sollte bis zur Geburt seines Sohnes nicht mehr sprechen. Und so geschah es. Als der Sohn geboren und Johannes genannt wurde, konnte Zacharias wieder reden. Und genau wie Maria vorher sang er Freudeslieder und dankte für die Geburt seines Sohnes. Daraus entstand das Loblied des Zacharias.

Und die letzten beiden Verse aus diesem Lobgesang sind der Monatsspruch für Dezember.
Nach einem langen Lob auf Gottes gerechte Taten erzählte Zacharias von dem, was ihm selbst widerfahren war: Elisabeth und er hatten einen Sohn geschenkt bekommen, obwohl sie dachten, sie seien unfruchtbar. Was für eine Freude! Was für ein Licht geht da auf im Leben eines Ehepaars! Licht, das die Verzweiflung, die Finsternis ausleuchtet. Licht, das Lebensfreude schenkt und den Vater nach seiner Stummheit zu einem begeisterten Lobgesang inspiriert. Freude, die bis heute Menschen ansteckt und berührt.