26.02.2019

Ein letztes Mal

Ein letztes Mal in Schwerte. Wohnung abnehmen, Stromzähler ablesen, Schlüssel zurückgeben, unterschreiben, Handschlag. Dann ist es soweit. Ich bin endgültig raus aus der Wohnung.

Ein letzter Kaffee auf dem sonnigen Marktplatz vor der St. Victorkirche in Schwerte. Dann bin ich weg.

Komisches Gefühl. Zum x-ten Mal. Es fällt mir schwer meine Gefühle zu beschreiben. Dann erinnere ich mich an biblische Abschiedsgeschichten:

An Abraham und Sara und die ganze Großfamilie, die damals von Ur im Zweistromland zwischen Eufrat und Tigris aufgebrochen ist. Ohne Versicherung, ohne Navi, ohne Handy. Keine Garantie für nichts. Nur mit Gottvertrauen unterwegs.

Ich denke an das Volk Israel, das aus der Sklaverei in Ägypten geflohen ist. Mose und Mirjam haben sie geführt. 40 Jahre sind sie durch die Wüste gezogen. Wohin die Reise ging, wussten sie nicht.

Ich habe Jesus vor Augen. Er war Wanderprediger. Von Dorf zu Dorf ist er gezogen, hat mit den Menschen vor Ort geredet und ihnen zugehört. Die Begegnung mit ihm hat viele Menschen verändert zurückgelassen. Und Jesus und seine Freunde und Freundinnen sind weiter gezogen.

Wichtig an all diesen Geschichten:

Gott war dabei. Nicht unberührt und weit weg. Sondern nah dran und beteiligt. Er hat sie begleitet, hat sie wenn nötig geführt, sie aus Unterdrückung befreit.

Was dafür nötig war:

Auf Gott vertrauen, offen sein, loslassen, losgehen, neugierig auf die Zukunft sein.

Genau das bin ich, wenn ich nun Abschied von Schwerte nehme. Dankbar für die Arbeit im Evangelischen Studienwerk, dankbar für die Zeit in Schwerte, neugierig auf das, was kommt.

Von nun an bin ich in Köln und unterwegs. Mein Sabbatjahr ruft mich. Ich bin gespannt.

Schutz und Segen auf euren Wegen wünsche ich euch mit einem Psalmwort:

„Gott hat seine Engel geschickt, dich zu behüten auf allen deinen Wegen. Wohin du auch gehst, werden sie dich begleiten. Wenn Gefahr besteht, dass du dich verletzt, werden sie dich tragen.“ (Psalm 91, 11. 12)