Bei jeder Berufung geht es um Aktivitäten, die nicht Sprintstrecken abmessen, sondern eher Marathonläufe. Daher braucht es bei aller Leidenschaft und Energie bei jeder Berufung, ob haupt- oder ehrenamtlich, die Balance zwischen Power und Rückzug, Lob und Gebet, Begegnung und Stille.

Berufung im christlichen Sinn heißt darüber hinaus von Gott berufen sein. Das ist biblisch eindrücklich in vielen Geschichten beschrieben worden. Vor allem bei den Berufungen von Prophet:innen im Alten Testament. Ich erzähle hier von Mose, seiner Schwester Mirjam und seinem Bruder Aaron.

1. Allein und gemeinsam

Mose

Gott sprach mit Mose am brennenden Dornbusch. Der Busch verbrannte nicht. Mose sollte seine Schuhe ausziehen und sich dem Busch nähern. Er konnte Gottes Stimme klar hören: „Mose, brich auf, geh nach Ägypten zu Deinem Volk und führe sie aus der Sklaverei und der Unterdrückung heraus in ein Land, das ich dir zeigen werde!“
Zuerst protestierte er: „Ich? Wieso ich? Ich kann das doch gar nicht! Wie soll das denn gehen? Ich habe das nicht gelernt!“   

Mose war ein Israelit. Seine Schwester Mirjam und seine Mutter hatten ihn als Baby in ein Bastkörbchen am Nil ausgesetzt, damit er die Ermordung von hebräischen Jungen im Land überlebte. Die Tochter des Pharao fand ihn und nahm ihn auf. Seine Mutter wurde als Amme beauftragt Mose am Hof des Pharao aufzuziehen.

Er wurde zum Soldaten ausgebildet. Als junger Mann erschlug er einen Ägypter, der einen Hebräer ermordet hatte. So musst er fliehen. Er floh nach Midian, wurde zum Ziegenhirten und heiratete Zipporah, die Tochter Priesters Jitro. Eine bewegte Rettungsgeschichte. Aber noch keine, die eine große Berufung erkennen ließ.

Aber Gott hatte Mose auserwählt. Einen einfachen Mann  mit einfacher Herkunft und ambivalenten Fähigkeiten. Ein Mann mit bewegter Geschichte. Mose war zum Anführer nicht ausgebildet worden, er hatte keinen Management-Kurs in Leadership Training besucht. Und trotzdem sagte Gott, dass er ihm vertrauen und einfach machen sollte. Mose vertraute Gott und ging nach Ägypten. Mit ihm gingen auch sein Bruder Aaron und seine Schwester Mirjam. Sie brachten andere Stärken und Talente mit und teilten sich von Anfang an die Aufgaben. Auch das gehört zu Berufung dazu. Seine eigenen Grenzen zu kennen und mit anderen zusammen zu arbeiten.

Der Rest ist Geschichte. Mose verhandelte mit dem Pharao. Er sollte die versklavten Israeliten freigeben. Der Pharao lachte nur darüber. Dann kamen die Plagen über Ägypten und schließlich konnten die Israeliten unter Moses Anführung fliehen. Die Soldaten des Pharaos verfolgten sie mit ihren schnellen Pferde. Alle hatten Angst. Die Gewissheit, bald sterben zu müssen, erstickte sie fast. Aber Gott rettete sie. Er beauftragte Mose am Ufer des Schilfmeers den Stab zu heben und die Wasser teilten sich. Ein Wunder geschah! Gott hatte Mose unglaubliche Kräfte geschenkt. Der erhobene Arm von Mose konnte die Wasser des Schilfmeeres teilen. Sie gingen hindurch und hinter ihnen schlug das Wasser wieder zusammen, sodass die Soldaten sie nicht mehr erreichen konnten. Das Meer hatte sie verschluckt. Mose wurde zum Retter und Anführer der Israelit:innen. Seine Autorität und sein Mandat kamen von Gott.

Mirjam

Über Mirjam wird in der Bibel zunächst nicht viel erzählt. Sie war eine Frau und es war bemerkenswert, dass sie überhaupt erwähnt wurde.  Als Mose das so genannte Lied des Moses anstimmte, ein Lobgesang auf Gott, weil er die Israelit:innen errettet hatte, nahm Mirjam die Pauke. Mirjam ging voran. Sie spielte die Pauke, sie tanzte und sang. Gemeinsam mit den anderen Frauen lobte sie Gott. Denn er hatte das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten geführt und die ägyptischen Soldaten ins Meer gestürzt.

Leidenschaft und Risikobereitschaft zeichneten Mirjam aus. Mit dem Rhythmus der Pauke, mit Gesang und Tanz nahm sie die Frauen, Kinder und alle emotional mit in die Rettungsgeschichte des Volkes Israel. Sie dankte Gott und freute sich über die Rettung. Ihre Rhythmus und ihre Ritual-Kompetenz war entscheidend, um das Volk emotional und ganzheitlich zu einen. Sie übernahm Verantwortung und sammelte nicht nur die Frauen hinter sich. Das konnte sie, das schaffte sie und das wurde n den biblischen Texten dokumentiert. Bemerkenswert, da nicht von vielen Frauen explizit berichtet wird. Aber hatte sie auch eine Beauftragung von Gott?

Nicht direkt, ihr Bruder Mose wurde beauftragt. Aber Moses Bruder Aaron und seine Schwester Mirjam wurden sozusagen kollektiv mit in die Verantwortung kooptiert. Und Mose setzte auch noch 70 Älteste aus dem Volk Israel ein, um die Rettungsaktion und die Wanderung durch die Würste zu organisieren. Er hatte also Talent zu delegieren und andere mit ihren Stärken zu integrieren. Das war wichtig.

Und so gehörte Mirjam zum Leitungsteam dazu. Ohne die beiden hätte Mose es auch nicht geschafft. Aaron wurde der religiöse Anführer der Priester. Er kannte sich in den alten Riten und Gebeten aus. Mirjam wurde zur Mittlerin und Anführerin für die Frauen und Kinder. Aber eigentlich wurde sie auch leidenschaftliche Anführerin von allen. Denn es brauchte eine ganzheitliche Ansprache. Mose war kein guter Redner, Aaron kannte die Rituale. Und Mirjam schwang die Pauke und erreichte die Leute leidenschaftlich und emotional. Alle brauchten nach der Flucht aus Ägypten Orientierung und Ansprache. Denn sie mussten sich auf ein Leben als Geflüchtete einstellen. Es dauerte 40 Jahre Leben in der Wüste, bis sie nach Kanaan kamen.

Persönliche Gedanken

Teamleitung und ganzheitliche Ansprache sind auch Schlüsselbegriffe für meinen pastoralen Dienst. Ich erlebte das erstmals, als ich in Montreal studierte und in der katholischen University Chaplaincy auf dem Campus der Concordia University meine Heimat fand. Sie war für internationale Studierende und Gläubige anderer Konfessionen offen. Sie bot Gottesdienste und gemeinsame Veranstaltungen an. Vor allem Wochenenden zu verschiedenen biblischen Themen. Ich engagierte mich dort und fühlte mich dort zuhause. Ich lernte Studierende aus aller Welt kennen. Und ich sprach regelmäßig mit Mary Anne, der Pastoralreferentin der Hochschulseelsorge. Sie sprach mich am Ende meiner Zeit an und ermutigte mich darüber nachzudenken, ob ich nicht Theologie studieren wollte. „Ich sehe da was in dir. Deine Leidenschaft, dein Einsatz für Gerechtigkeit, deinen Courage für Minderheiten einzustehen. Das könntest du im Pfarramt wunderbar mit dem Dienst an Gottes Wort verbinden. Denn genau das ist Gottesdienst und Verkündigung!“

Meine erste Reaktion darauf: „Ich? Wieso ich? Ich kann das doch gar nicht!“
Ich dachte in den Semesterferien darüber nach. Denn eigentlich studierte ich Englisch und Französisch. Was Mary Anne dazu sagte: „Englisch und Französisch sind wunderbare Sprachen, die du nicht verlieren wirst. Aber du solltest nicht nur die Gedanken von anderen Leuten von einer Sprache in die andere übersetzen, sondern du solltest deine eigenen Gedanken äußern und anderen Menschen in Seelsorge und Verkündigung zur Verfügung stellen. Denk mal darüber nach!“

2. Ambivalente Berufungen: Zuspruch und Anspruch, Ehre und Bürde

Mirjams Worte und ihr Paukenschlag waren euphorisch und ambivalent. Sie besang ja den Tod von Soldaten , die im Schilfmeer ertranken. Das klingt schon verstörend. Allerdings muss man den Kontext der Ereignisse bedenken: Erst sind die Israeliten den ägyptischen Soldaten entkommen. Dann dachten sie verzweifelt, dass vor dem Schilfmeer Schluss ist. Sie steckten fest. Da hatten sie es so weit geschafft. Aber wo sollten sie jetzt hin? Ganz klar, wenn sich das Schilfmeer für sie nicht geteilt hätte und sie durch das Wasser hätten fliehen können, wären sie von den ägyptischen Soldaten ermordet worden. Es war eine ungeheure Rettungsgeschichte. Kein Wunder, dass Mirjam die Erleichterung und Dankbarkeit aus sich heraus geschrien hat. Sie konnte gar nicht anders, als die Rettung zu bejubeln.

Und ihr Gesang prägte sich ein, weil er lebendig war. Mit Leidenschaft, Kreativität und Begeisterung hat sie Gottes Heilstatt besungen. Mit Leib und Seele war sie dabei! Unmittelbar im Anschluss an Moses Lobgesang wird in der Bibel von Mirjams Paukenschlag erzählt. Es ist, als seien Moses Worte ungehört verklungen. Sie hatten nicht dieselbe Intensität, die in Mirjams Lied angeklungen ist. Mirjam war berufen, emotional und ganzheitlich das Volk Israel anzuführen und sie mit Körper, Geist und Seele mitzunehmen. 

Mirjam nahm die Pauke in die Hand. Allein dieses Bild hat Prägekraft! Eine Frau mit einer Pauke im Reigen mit anderen Frauen, die Gott danken und loben! Wow, das muss ein powervolles Bild gewesen sein.

Das Bild zeigt: Die Rettungsgeschichte brauchte leidenschaftliche und energische Botschafter und Botschafterinnen. Solche, die sich nicht damit zufrieden gaben, dass jemand schon alles Richtige und Wichtige gesagt hat, sondern die es auf ihre Weise noch einmal in Szene setzen! Die gleichen Worte, die gleiche Hörerschar und doch eine ganz andere Wirkung! Das ist schon bemerkenswert. Immerhin stammen die Worte von einer Frau in einer Zeit, als Frauen in der Öffentlichkeit noch nicht viel zu sagen hatten. 

Persönliche Gedanken

Das musste ich auch lernen. Es war auch in meiner Studienzeit noch nicht selbstverständlich, dass ich als Frau Theologin werden wollte. Dann hatte ich im Studium mein Comingout als lesbische Frau. Wie bitte? Lesbisch? Eine Frau, die eine Frau liebt. Nein, also das ist jetzt wirklich zu viel des Guten. Schließlich sollen Pfarrpersonen doch bibelgemäß leben und die gute Ordnung repräsentieren. Und die war nunmal heterosexuell, verheiratet und der Mann war das Oberhaupt der Familie. Wo sollte da mein Platz sein?, fragte ich mehr als einmal Gott im Gebet. War ich dort richtig? Passte ich da rein? Warum hatte mich Gott berufen, wenn ich doch nicht passte und nicht wirklich willkommen war? Sollte ich mich verstecken, ein Doppelleben führen und alles vertuschen? Das war ganz sicher nicht meine Berufung! Das war mir ziemlich schnell klar. Ich musste meine eigene Stimme finden.

Gegen Mirjams Worte erschienen die Worte des Mose blass. Bibelexegeten haben übrigens herausgefunden, dass das Mirjamlied zum ältesten Bestandteil der Bibel gehört. Weil das aber vielen Männern damals nicht passte, wurde es um einige Verse erweitert und dem Mose in den Mund gelegt. Eine Frau in der Führungsrolle? Gott bewahre! Und so wurde aus Mirjam, der Prophetin, in der Tradition die kleine Schwester des Mose.

Trotzdem hat Mirjam Grenzen überschritten und ihre Begeisterung gezeigt. Sie schnappte sich die Pauke und sang. Das hat sie damals bestimmt nicht zum ersten Mal gemacht. Sonst wäre sie in der Situation nicht auf die Idee gekommen.

Sie wusste also um ihre Begabungen und Talente. Sie konnte Pauke spielen. Sie war zwar eine Frau ihrer Zeit und musste sich gesellschaftlich den Regeln fügen. Aber sie war trotzdem diejenige, die den einfachen Frauen und Männern eine Stimme verlieh. Und das so explizit, dass sie aus der Bibel nicht einfach weg retuschiert werden konnte. Auch wenn man ihre Stimme mit dem Mose-Lied versucht hat zu relativieren. Ihre Stimme blieb gehört.

Mirjam hat also ihren Teil der Verantwortung getragen. Auch wenn sie nicht ganz vorne gestanden hat. Sie war da, verlässlich und klar. Sie hat sich mit Mose und Aaron abgesprochen und ihre Aufgaben übernommen. Mose konnte auf dem langen Weg durch die Wüste nicht alles alleine machen. Aaron auch nicht. Ihre Aufgabenteilung war klug und überlebensnotwendig. Ihr Trio steht sozusagen stellvertretend für eine ressourcenorientierte Aufgabenteilung des gesamten Volkes auf der Flucht. Sonst hätten sie alle nicht überlebt.

Das mit Mirjams Verantwortung ging ja schon früher los. Sie hatte dafür gesorgt, dass ihr Bruder Mose in einem Bastkorb am Nilufer ausgesetzt und versteckt wurde, damit er nicht ermordet wurde. Mirjam sorgte dafür, dass Mose von zwei Frauen vom ägyptischen Hof gefunden und gerettet wurde. Das war auch schon eine Rettungsgeschichte. Und Mirjam wurde aktiv, handelte klug und übernahm Verantwortung.

Irgendwie war Mirjam dann wohl doch eine Auserwählte, oder? Sie ist zwar von Gott nicht selbst auserwählt worden so wie Mose am Dornbusch. Aber für den Fortgang der Rettungsgeschichte von Mose und dem ganzen Volk Israel war sie unersetzlich.

3. Berufung heißt auch: Zivilcourage zeigen und einstehen für eigene Überzeugungen

Was lernen wir daraus? Auch wenn ein Ereignis oft mit nur einem Heldennamen verbunden wird, zeigt die Erfahrung aus der Geschichte, dass viele Menschen dahinterstehen, ohne die der Verlauf der Geschichte nie so verlaufen wäre. Die einsamen Held:innen gibt es meistens nur in Heldensagas, in Fantasy-Romanen, bei Superman oder Batman.

Es sind nicht die Einzelkämpfer im Hochleistungsmodus gefragt. Sie sind im Alltag auch nicht realistisch. Denn sie zerbrechen irgendwann an Ihren eigenen Ansprüchen oder an denen der anderen. Es braucht verschiedene Talente und Begabungen von unterschiedlichen Leuten, die in einer Gemeinschaft, einer Organisation oder einer Gesellschaft möglichst kollegial und klug am richtigen Platz eingesetzt werden müssen. Dann haben alle was davon. Auf Neudeutsch heißt das Diversity Management.

Persönliche Gedanken

Das ist mir persönlich wichtig. Die Vielfalt der Studierenden und aller Menschen zu sehen. Sie sind alle Gottes Ebenbild und wunderbar gemacht. Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung. Das ist entscheidend. Und daher brauchen alle Menschen Respekt und Wertschätzung für das, was sie tun. Manchmal ist da auch Zivilcourage nötig, wenn es darum geht für Gleichberechtigung, Menschenrechte und Respekt für alle einzutreten.

Es braucht darüber hinaus Fehlerfreundlichkeit für Krisen, Konflikte und Scheitern. Mose und Mirjam haben beide auch Fehler gemacht. Aaron sowieso. Er hat das Goldenen Kalb in Auftrag gegeben und alles Gold einschmelzen lassen. Das war damals der Höhepunkt des Abfalls von Gott. Und auch das ist Lebensrealität von vielen. Bis heute.

4. Berufung zu vielfältigen Aufgaben

Für mich ist noch etwas anderes wichtig: Berufung führt nicht nur zu Führung und Verkündigung, sondern zu ganz vielfältigen Aufgaben in der Diakonie, in der sozialen Arbeit, in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen oder älteren Menschen. All dies sind wichtige Aufgaben, die für die christliche Gemeinschaft bedeutsam sind und nicht nur die Verkündigung. Genauso ist die Berufung zu anderen Aufgabenfeldern gleich viel wert: Jura, Medizin, Naturwissenschaften, Betriebswirtschaft, Ingenieurwesen, Soziale Arbeit, Geisteswissenschaften und vieles mehr. Nur gemeinsam können wir eine Gesellschaft gestalten, die jetzige und zukünftige Herausforderungen meistern kann.

Mirjam hatte offensichtlich eine andere Form der Verkündigung der Botschaft von Gottes Heilshandeln als die Männer ihrer Zeit. Nicht nur mit dem Mund, sondern mit ihrem ganzen Körper, nicht mit langen Reden, sondern mit Rhythmus und Gesang hat sie ihrer Freude Luft gemacht. Und sie hat es offensichtlich verstanden andere mitzunehmen. Sie haben gesungen, getanzt und andere ermutigt mitzumachen. Man kann davon ausgehen, dass Mirjam ganz wichtig dafür war, dass sich die Botschaft von der Rettung und Befreiung der Israelit:innen so schnell verbreitet hat und bis heute erinnert wird.

Und noch was zeigt die Geschichte von der Berufung Mose, Aaron und Mirjam: Es lohnt sich, seine Begabungen und Talente zu kennen und sie in Kirchen, Unternehmen, Politik und Gesellschaft einzubringen. Eine Gesellschaft, die nur aus einzelnen Heldenfiguren besteht, verliert im richtigen Leben schnell an Zugkraft und Glaubwürdigkeit. Dasselbe gilt auch an der Uni. Die Universitäten brauchen keine Einzelkämpfer:innen und Heldensagen, sondern junge Frauen und Männer, die bereit sind, ihre Begabungen und Talente zu suchen, zu entdecken und sie einzusetzen – nicht gegen andere, sondern mit ihnen zusammen. Dann haben alle eine Chance, dem akademischen Hochleistungsdruck etwas entgegenzusetzen und achtsam und solidarisch den Unibetrieb zu überleben. Mit allen Höhen und Tiefen. Genau dafür stehen wir hier auch in der Evangelischen Studierendengemeinde ein. Niemand muss hier auf Kosten der eigenen Gesundheit oder auf Kosten von anderen Höchstleistung erbringen. Es reicht, sich die eigenen Begabungen bewusst zu machen und sie in die Gemeinschaft einzubringen: in einer Andacht, in einer Veranstaltung, beim Kochen oder im Bar-Team. Wenn alle das tun, bringt es am meisten Spaß, und es kommt am meisten dabei heraus.

Als Erinnerung daran bleibt das Bild von Mirjam, wie sie die Pauke schlägt und mit anderen zusammen singt und tanzt. Dieses Bild wird andere hoffentlich darin ermutigen, dass es nicht nur großen Name oder einen Platz in der ersten Reihe braucht, sondern dass alle gefragt sind, wo auch immer sie sind, Verantwortung zu übernehmen, den Mund aufzumachen und ihre Begabungen einzusetzen.