Gedanken zu einem Bibelvers zur Frage, wie Jesu Botschaft bis heute weiter gegeben werden kann.
Der Vers spricht von einem Morgenstern im Herzen und ist im Jahr 2016 gleichzeitig auch der Monatsspruch für November.
„Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.“ (2. Petrus 1,19)
Der Vers stammt aus dem zweiten Petrusbrief und wird dem Apostel Petrus zugeschrieben. Entstanden ist der Brief aber erst lange nachdem die Augenzeugen von Jesu Leben und seinen Lehren gestorben waren. Die Schrift ist vermutlich 110 – 120 nach Christus von einem hellenistisch gebildeten Judenchristen verfasst worden. Der Brief war geprägt von der Frage, wie Jesu Leben, sein Tod und seine Auferstehung erinnert und wie seine Verkündigung gegen Irrlehren geschützt werden konnten. Es ging also um die Herausforderung , den Brückenschlag zu nachkommenden Generationen herzustellen und Jesu Vermächtnis zu bewahren.
Der Briefeschreiber war zuversichtlich, dass es gelingen würde. Für ihn waren die Väter und Mütter im Glauben, von denen die Bibel erzählt, die Garanten dafür. Sie waren Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Sie haben mit Gott gerungen und von ihm Zuspruch erfahren. Sie haben mit Gott gesprochen, mit ihm gehadert, ihn angeklagt, vernachlässigt, manchmal sogar vergessen. Und trotzdem wurden sie in Notsituationen und Gefahren getröstet und gerettet. Andere haben Jesus gehört und erlebt und haben ihn als Auferstandenen gesehen. Davon erzählen die biblischen Geschichten. Sie sind es, die durch Schatten und Dunkelheit hindurch leuchten. Sie sind die prophetischen Worte, die Orientierung und Sinn geben.
Der Briefeschreiber war überzeugt: Wer hinhört und für die biblischen Geschichten offen ist, der wird angerührt und verändert werden. Für sie geht im Herzen der Morgenstern auf. Auch heute noch. Was für ein starkes Bild!
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