Im Monatsspruch September 2018 wird die Sehnsucht der Menschen nach Ewigkeit beschrieben. Denn Gott hat sie ins menschliche Herz gelegt.
„Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.“ (Prediger 3,11)
Ein sperriger Text. Er erinnert mich an Schöpfungspsalmen. Dort wird Gott als Schöpfer besungen, da Gott alles gut und wunderbar gemacht hat. Es ist ein Lobpreis. Und dieses Lob steht der Realität krass entgegen. Denn Gottes Schöpfung leidet. Klimawandel und „Heißzeit“ sind da nur die Spitze des Eisberges. Die Menschen kommen ihrer Verantwortung nur ungenügend nach, die ihnen von Gott anvertraute Welt achtsam zu bebauen, zu bewahren und nachhaltig mit ihr umzugehen. Das ist frustrierend. Und angesichts des Klimawandels lebensbedrohlich.
Dennoch ist der Monatsspruch September ein hoffnungsvoller Text. Die Ewigkeit wird ins menschliche Herz gelegt. Was kann dieser poetische Satz bedeuten? Denn Menschen sind weder unsterblich noch ewig. Sie sind verwundbar und sie werden älter. Sie sind auch nicht immer fit, gesund und leistungsstark. Ganz im Gegenteil. Das wird aber auch nicht versprochen. Stattdessen wird die Sehnsucht der Menschen nach der Ewigkeit geweckt. Gerade weil die Menschen weder Anfang noch Ende kennen.
Diese Sehnsucht macht Menschen neugierig, wissensbegierig und religiös sensibel. Sie suchen nach Lebenssinn und Orientierung. Sie sehnen sich nach einem „kleinen bisschen Sicherheit, in einer Welt, in der nichts sicher scheint.“ So hat es die Band Silbermond bereits vor einigen Jahren in dem Song „Irgendwas bleibt“ besungen. Die Suche nach Sinn und Gewissheiten treibt Menschen an, auch wenn Leben bruchstückhaft und zerbrechlich ist.
In all diesem Suchen und Sehnen bleibt Gott die Andere, die Ewige, der Unverfügbare. In geheimnisvoller Weise kann Gott die Menschen dennoch berühren. So wie Gott den Propheten Elia auf dem Berg Horeb mit einem leichten Windhauch berührt und auf seinem Weg gestärkt hat. Spürbar durch eine leise Ahnung von der Ewigkeit. Sie wurde den Menschen von Gott ins Herz gelegt. Ein starkes Bild für alles, was den Menschen wichtig ist. Was ihnen am Herzen liegt und was ihnen zu Herzen geht. Genau dafür lohnt es einzustehen und sich einzusetzen. Gerade weil Anfang und Ende nicht bekannt sind.
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