Frühlingsgefühle auf Texel. Sie verführen mich zu meinem ersten Gedicht in diesem Jahr.
Über Frühlingsgefühle auf Texel. Lest selbst.

 

Die Osterlämmer kuscheln sich im Wind aneinander.
Eins löst sich und inspiziert neugierig den Deich.
Ein anderes folgt und schnuppert am Zaun.
Die Schafmutter beobachtet sie wachsam.

Die Gänse schwingen sich auf unsichtbares Kommando in die Luft und wiegen sich im Wind.
Links herum, rechts herum, im Kreis.
Dann stürzen sie herab, überfluten den Acker
mit der frisch gestreuten Blumensaat
und picken sie auf.

Die Wolken tanzen im Rhythmus des Windes.
Blau, grau, weiß wechseln sich die Farben ab.
Sie türmen sich auf wie ein Wattebausch,
zerfallen wieder und blähen sich wieder auf.

Dazwischen blaue Flecken und Frühlingssonne.
Sie wärmt schon das Gesicht.
Auch wenn der Rest des Körpers noch eingepackt ist
mit Schal, Mütze, dicker Jacke.
Sonnenstrahlen streicheln die Haut und tauen sie auf.

Die Frühlingsgeister regen sich, strecken sich.
Die Muskeln entspannen. Langsam.
Der Körper streckt sich dem Himmel entgegen.
Der frische Wind bläht die Lungenflügel auf.
Der weite Blick grüßt die Seele.

Am Strand herrscht noch der rauhe Nordwind.
Die Wellen krachen an Land und folgen ihrem unaufhörlichen Gang.
Strand so weit das Auge reicht.
Er lädt ein, sich auf den Weg zu machen.

Zwischen Dünen und Wellen, langsam am Strand entlang.
Der rote Leuchtturm am Horizont gibt die Richtung vor,
richtet den Blick aus, gibt Orientierung,
erleichtert den nächsten Schritt.

Kalt ist es noch.
Aber schon lockt der nächste Strandpavillion mit
Windschutz, Kaffee und Wärme.
Die Sonne bringt die Wangen zum Glühen.
Gesichter strecken sich ihr entgegen.
Kinderstimmen quietschen vor Freude.
Erwachsene genießen still.

Frühlingsgefühle auf Texel.