Über die Schwierigkeit, Gott mit Körper, Herz und Verstand zu begegnen. Gedanken zum Monatsspruch Mai 2016.
„Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst.“ (1. Kor 6,19)
Seit fünf Monaten habe ich mit einer Entzündung in der Achillessehne zu tun. Ich fühle mich eingeschränkt und kann nicht so gut laufen, wie ich es gerne möchte. Ein Luxusproblem im Vergleich zu lebensbedrohlichen oder chronischen Krankheiten. Jammern auf hohem Niveau im Vergleich zu körperlichen Einschränkungen oder Behinderungen. Trotzdem zeigt es: Ein gesunder Körper ist keine Selbstverständlichkeit!
Fitnesskult und Schönheitsideale versprechen mir: Es liegt alles in meiner Hand. Ich bin selbst dafür verantwortlich, wie ich aussehe und wie sportlich ich bin. Und: Ich bin selbst schuld, wenn ich es nicht bin. Aber so einfach ist es das nicht. Klar, wer sich bewegt, tut Körper und Seele etwas Gutes. Aber ich kann meinen Körper nicht unendlich stylen und designen. Er wird nie eine maßgeschneiderte Maschine sein. Gott sei Dank!
Für gesunde Ernährung und Bewegung kann und sollte ich sorgen. Aber gegen Schicksalsschläge, Krankheit, Verlust und Tod kann ich mein Leben nicht immunisieren. Wenn ich es könnte, wäre ich unverwundbar und unsterblich, aber kein Mensch. Genau deshalb ist es so bemerkenswert, dass der Heilige Geist in meinem Körper wohnt. So fehlerhaft, kränklich und anfällig wie ich bin. Mein unvollkommener Körper kommt von Gott und gehört zu ihm. Was für eine Zusage!
Der paulinische Text lädt ein zu einem ganzheitlichen Blick auf mein Leben. Und er beschreibt eine geistliche und körperliche Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Für ein Leben mit Körper, Herz und Verstand.
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