15.03.2019

Auf dem Weg zu einer Organisationsberatung

Ich habe zwar mein Sabbatjahr begonnen. Aber ganz ohne Termine komme ich nicht aus. Dieses Wochenende biete ich in einem kirchlichen Bildungshaus Organisationsberatung an. Ich kenne die Mitarbeitenden schon eine Weile.

Supervisionstermine und Leitungscoachings habe ich auch noch im Programm. Ich könnte noch viel mehr machen. Will ich aber nicht.

Immerhin, Supervisorin und Beratungen sind das, was ich bisher zumeist nebenberuflich angeboten habe. Mein Hauptjob war Pfarrerin und Studienleiterin.

Beratung und Seelsorge sind Herzensanliegen. Da schlägt mein Herz. Da bin ich besonders präsent, lange geschult, erfahren. Also freue ich mich auf ein spannendes Wochenende.

Trotzdem bin ich nachdenklich. Ich kann ganz offensichtlich nicht nichts tun. Das ist keine neue Erkenntnis für mich. Und dass es Zeit braucht es zu lernen, ist auch nicht erstaunlich. Aber ich möchte es in diesem Jahr üben, üben, üben.

Unterwegs sein wird mir dabei hoffentlich helfen. Als Pilgerin, als Wandernde, als unsicher Sabbatical-Übende. Mal sehen, wohin es mich führt.

Ein Gedicht für heute. Es stammt von Friedrich Schiller:

Der Pilgrim

„Noch in meines Lebens Lenze
War ich und wandert aus,
Und der Jugend frohe Tänze
Ließ ich in des Vaters Haus.

All mein Erbrecht, meine Habe
Warf ich fröhlich glaubend hin,
Und am leichten Pilgerstäbe
Zog ich fort mit Kindersinn.

Denn mich trieb ein mächtig Hoffen
Und ein dunkles Glaubenswort,
Wandle Tiefs, der Weg ist offen,
Immer nach dem Ausgang fort.“

(Friedrich Schiller, in Gedichte unterwegs, ausgewählt von Wolfgang Herles, Freiburg 2008, S. 17)