Der Monatsspruch im Dezember erzählt von den drei Heiligen Königen. Sie kamen aus dem fernen Osten und folgten einem besonderen Stern.
„Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut.“ (Matthäus 2,10)
Astrologen, Könige, Weise, Spinner? Wer waren die drei geheimnisvollen Personen aus fernen Ländern, die den Stern von Bethlehem entdeckt hatten und ihm folgten? Im griechischen Text des Matthäusevangeliums wurden sie als Magier bezeichnet. Sie waren offensichtlich kluge Leute, die etwas von Astrologie verstanden. Im Judentum galt Sterndeutung allerdings als befremdlich und irgendwie verdächtig. Es wurde nicht als rechtgläubig angesehen sich mit den Sternen zu beschäftigen. Dagegen war Sterndeutung bereits im Altertum eine geschätzte Tätigkeit. Sie faszinierte viele, die über das Universum, den Kosmos und die Stellung der Welt darin philosophisch und naturwissenschaftlich nachdachten.
Matthäus wählte also sehr schillernde Personen aus dem Ausland aus, die Jesus die Ehre erwiesen haben sollen. Er hat damit die Bedeutung der Geburt Jesu für die Menschen nachdrücklich unterstrichen. Nur Matthäus hat von den drei Weisen aus dem Morgenland berichtet. Ein kluger Schachzug, um Jesus als den rechtmäßigen Messias einzuführen.
Aber es ging auch um die Machtfrage. Im zweiten Kapitel des Matthäusevangeliums wurde davon berichtet, dass die drei Weisen aus dem Morgenland zuerst nach Jerusalem kamen und dort alle fragten, die ihnen begegneten:
„Wo ist der neu geborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten.“ (Matthäus 2,2)
Zu der Zeit war Herodes König der Juden. Er war sehr schockiert, als er von den drei Weisen hörte. Er fürchtete Konkurrenz und den Verlust seiner Macht durch diesen neuen König. Daher ließ er die drei Weisen zu sich rufen, schmeichelte ihnen und bat sie, dass sie ihm Bescheid geben sollten, wenn sie den Neugeborenen gefunden hätten, damit er ihm auch die Ehre erweisen könnte. Von jüdischen Schriftgelehrten erfuhr Herodes, dass der Stern über Bethlehem stand, so wie es vom Propheten Micha vorhergesagt war:
„Und du, Bethlehem, im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel retten soll.“ (Micha 5,1)
So schickte Herodes die drei Weisen nach Bethlehem und wartete darauf, dass die drei ihm auf dem Rückweg vom neuen König berichten würden. Die drei Weisen fanden Jesus tatsächlich in Bethlehem in der Krippe liegen. Sie bezeugten ihm Respekt und schenkten dem Kind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Die drei Geschenke wurden später als Zeichen für einen König gedeutet. Gold war damals schon wertvoll und ein exklusives Metall. Weihrauch ist ein Harz, das auch damals bereits im Gottesdienst verbrannt wurde und symbolisch für Reinigung, Verehrung und Gebet stand. Myrrhe ist ein bitterer Saft, der aus der Rinde eines Baumes gewonnen wird. Myrrhe wurde zur Behandlung von Entzündungen genutzt. In der Antike wurde Leichen damit einbalsamiert. Alle drei Gaben waren eines Königs würdig.
Als die drei in Bethlehem angekommen und den Neugeborenen gefunden hatten, erschien ihnen nach biblischen Zeugnis ein Engel im Traum und bedeutete ihnen, Jesus nicht an Herodes zu verraten. Sie hielten sich daran und entschieden sich für eine andere Route um Jerusalem herum, um wieder in ihre Heimat zurückzukehren.
Matthäus ging in der Geschichte von den drei Weisen aber auch noch um etwas anders:
Es ging ihm um die Symbolik des Lichts in der Finsternis. Menschen folgten dem Stern von Bethlehem. Das Licht hat in der Finsternis geleuchtet und berührte einfache Hirten genauso wie Gelehrte und Weise aus fernen Ländern. Und das Licht wurde nicht ausgelöscht, obwohl Herodes alle Neugeborenen im Umkreis von Bethlehem ermorden ließ. Zu Weihnachten erinnern sich Christen und Christinnen in aller Welt daran. Dieses Licht leuchtet bis heute auch für uns. Euch und Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit!
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