Ostern aus queerer Perspektive. Eine Coming Out Geschichte.
Heraus aus den Grabhöhlen von Angst und Vorurteilen.

„Kann es sein,
dass einer heraus drang durch Mauern
und verriegelte Türen?
Es klingt nach Wunschtraum und Märchen.
Kann es sein, dass einer
hindurch gelangt durch unsere kühle Sachlichkeit,
die hart ist wie Beton?

Unvermutet – damals wie heute – kommt er durch,
heraus aus der Grabhöhle der festen Vorstellungen
und spricht uns
Frieden zu.“
(Gemeindedienst der Nordkirche) 

Ostern
heraus drängen aus Mauern von Angst und Vorurteilen.
Steine weg wälzen aus Sachzwängen, Befindlichkeiten, engen Grenzen.
Sich endlich trauen, sich zu zeigen, Ich zu sagen, da zu sein, Platz einzunehmen.
So wie ich bin.
So wie Gott mich geschaffen hat
und gesegnet.

Ostern
Heraus aus den Grabhöhlen fester Vorstellungen
zeigt sich ein Mensch,
bekennt sich zu sich selbst.
Seht her, so bin ich!
Von Gott gewollt und gesegnet.

Coming Out
Heraus aus den Gefängnissen von Normalitätsvorstellungen.
Was sollen denn die Nachbarn sagen?
Wie kannst du uns das antun?
Was haben wir bloß falsch gemacht?
Nicht mehr länger bereit sein, sich zu verstecken,
nicht mehr länger fähig, Masken zu tragen,
nicht mehr länger willig,
sich im Schrank zu verstecken.

Ostern
Da hat es uns einer vorgemacht.
Er ist herausgetreten aus Gewalt, Hass und Tod.
Er hat tödliche Erwartungshaltungen überwunden
und uns zugerufen: Seht ich lebe, lebt ihr auch!

Coming Out
Heraustreten aus den Grabhöhlen von Vorurteilen, Verleumdungen.
Sich trauen ich selbst zu sein, so wie ich bin,
von Gott geschaffen,
lesbisch, schwul, bi, trans, inter, queer,
ohne Schublade, ohne Etikett, ohne Normalitätssiegel
und gesegnet.

Einfach ich.
Heraustreten aus den Grabhöhlen von Vorurteilen.
Nicht nur an Ostern.